Lehrer: Prohorowitsch L.V., 8-A. Klasse. (01.03.2013)
THEMA: ZWEI DEUTSCHE DICHTER-LYRIKER UND IHRE MEISTERWERKE
Ziele:
Die Schüler mit den weltbekanntesten lyrischen Schöpfungen beider Autoren vertraut machen.
1) Die Kenntnisse über die Meisterwerke „Die Lorelei“ und Wanderers Nachtlied: „Über allen Gipfeln“ erweitern.
2) Die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler anhand des thematischen Lehrstoffes entwickeln.
3) Den deutschen Satzbau trainieren (in der mündlichen Rede).
Den Schülern das Gefühl des Schönen beibringen.
Ausstattung: Kassettenrekorder, Bilder, Schemen, Fotos, Bücher, Karten
Stundenverlauf
Organisatorisches Moment.
Lehrer: Unsere heutige Stunde widmen wir zwei großen Deutschen, deren Gedichte in viele Sprachen übersetzt worden sind. Wie meinst ihr, wie sind ihre Namen? (L-Kl)
Phonetische Übung: Sprecht nach!
Heinrich Heine
die Repräsentanten → die bedeutendsten Repräsentanten der deutschen Literatur;
die bekanntesten deutschen Dichter
die hervorragenden Lyriker. (L-Kl-Sch)
Redeübung: Was misst ihr von zwei großen Dichtern?
(Zwei Teams; Satzmodelle: Ich weiß, dass ____ …______ ______ .
Es ist bekannt, dass ____ …______ ______ .)
Aufgabe! Sprecht logisch und richtig! Beachtet folgende Punktfolge und Wortfolge im Nebensatz! (Sch-Sch)
-Stellt jeden Dichter jetzt kurz vor! → Visitenkarte (Gr1 – Gr2)
Hörverstehen/Entwicklung der mündlichen Rede
Hört euch das Gedicht von H. Heine „Die Lorelei“ an!
Sprecht/Sagt dieses Gedicht im Chor zusammen auf! Beachtet die Melodie des Gedichtes!
Lehrer: Ihr kennt schon zwei Sagen über die Entstehung des Gedichtes. Seht euch eine neue Version an! (Kl-Gruppe)
Lehrer: Antwortet auf die Fragen zum Inhalt!
Wo lebte das Mädchen?
Wo liegt diese Stadt?
Wie nannten die Leute das Mädchen?
Was war der wirkliche Zauber des Mädchens?
Warum wollte das Mädchen sterben?
Wohin sollte man das Mädchen bringen?
Was sollte das Mädchen werden?
Lehrer: Welche neue Person erscheint in dieser Sage? (der Bischof)
Lehrer: Jetzt wollen wir unsere Gedichte über die Lorelei schreiben. (Arbeit zu zweit).
Kontrolle der Hausaufgabe
Lehrer: Ihr habt zu Hause einen Text über das lyrische Meisterwerk von Goethe „Über allen Gipfeln / Wanderers Nachtlied“ gelesen. (Der Lehrer trägt das Gedicht auf)
Fragen: 1) Wann wurde dieses Gedicht geschrieben?
2) Wann wurde diese Gedicht veröffentlicht?
3)Wie ist das Gedicht entstanden?
4) Was bedeuten die letzten Worte des Gedichtes „Warte nur, balde ruhest du auch“?
Gebt den Inhalt des Haustextes wieder, beachtet die folgenden Schlüsselwörter!
An der Tafel) Wanderers Nachtlied
.
Zusammenfassung:
Lehrer: Schaut zwei Bilder an!
Sagt, was vereinigt/verbindet diese zwei Gedihte?
(Schüler: erstens, zweitens, …)
Bewertung der Arbeit.
Danke für die Mitarbeit!
Hausaufgabe: das Gedicht „Wanderers Nachtlied“ lernen und übersetzen (literarisch).
Woher kommt die Loreley?
Autor: Vor Hunderten von Jahren lebte in der Stadt Bacharach am Rhein ein schönes Mädchen mit dem Namen Lore Ley. Jeder Mann, der die schöne Lore sah, verliebte sich sofort in sie. Die Menschen in der Stadt rufen ihr „die Hexe“ zu und holten sie aus ihrem Haus und brachten sie zum Bischof.
Lorelei: „Herr Bischof, ich möchte sterben! Meine Augen brennen wie Feuer, und mein Gesicht hat einen schrecklichen Zauber: Jeder Mann, der mir in die Augen sieht, muss mich lieben. Aber ich kann keinen Mann lieben. Lass mich bitte sterben!“
Bischof: Arme, schöne Lore Ley, ich kann sich nicht töten. Erzähle mir: Wer hat dich zur Hexe gemacht?
Lore Ley: „Ich bin keine Hexe. Mein Gesicht, meine Augen, ein paar freundliche Worte – das ist der ganze Zauber“. Einen Mann habe ich geliebt, aber, er ließ mich allein und ging mit einer anderen Frau fort in ein fremdes Land. Ohne ihn kann ich nie mehr glücklich sein. So lass mich bitte sterben!“.
Bischof: Du gehst in ein Kloster. Dort sieht dich keinen Mann, und so kann niemand unglücklich werden. Du wirst eine Nonne, eine kleine, schwarz-weiße Nonne. Im Kloster wirst du deinen liebsten vergessen und dich auf den Himmel vorbereiten. Mehr kann ich für dich nicht tun“. Diener, bringt dieses Mädchen ins Kloster!“.
Autor: Als die Diener am Felsen vorbeikamen, den man heute die Loreley nannt, sagte das Mädchen:
Loreley: „Dort drüben, auf anderer Seite des Rheins, steht das Schloss, in dem mein Liebster früher wohnte. Von dort oben auf dem Felsen kann ich ihn bestimmt sehen. Bitte, lasst mich auf den Felsen steigen und ein letztes Mal das Schloss sehen. Dann will ich mir euch reiten und ins Kloster gehen und Nonne werden“.
Autor: Die drei Diener des Bischofs hatten dem Mädchen schon in die Augen gesehen und konnten nicht „nein“ sagen. So stieg sie schnell auf den hohen Felsen über dem Fluss. Tief unten rauschten die Wellen, und auf den Wellen schwamm ein kleines Fischerboot.
Lore Ley:“ Jetzt wird mein Herz weit! Jetzt bin ich wieder froh! Dort unten, der Fischer in seinem Boot, der soll mein Liebster sein!“
Autor: Und mit diesen Worten sprang sie vom Felsen hinunter in den dunklen Rhein.
Schreib jetzt bitte mit deinem Nachbarn/deiner Nachbarin ein Partner-Diktat.
Das funktioniert so: Die Texte A und B werden kopiert und ausgeschnitten. Eine/r bekommt den Text A, und eine/r den Text B. Setzt euch dann Rücken an Rücken und diktiert euch gegenseitig Wort für Wort. Am Ende hat jede/r einen kompletten Text.
TEXT A
_______ heißt ________ hoher __________ am __________Ufer________
Rheins.
Früher _______ es ______ dieser ______ für _____Schiffe________, weil_____ Felsen ________ Fluß __________und___________ Schiffer______.
Im _________ der ______ entstand ________Sage: ______dem______-Felsen _________eine________, ein __________ mit __________, goldenen_______.
Sie __________ ihr ________ Haar ______ singt _______so________, dass _______Schiffer _______verzaubert __________, nicht______auf______Fluß __________, auf_________ Klippen _______ und ________.
TEXT B
„Loreley“ ______ ein ________ Felsen_______ rechten ______ des_______.
________ war______ an _______ Stelle _________ die ______ gefährlich, _______ es________ im ________ gab ________viele ________ertranken.
_____ Laufe _____ Zeit ______eine: Auf_______ Loreley-________ sitzt ________ Wassernixe, ________ Mädchen ______ langen, ________ Haaren. ______ kämmt _______goldenes ________ und _______ dabei _____ schön, _______die _________ ganz _________werden, _________mehr _________ den ________achtgeben, ________ die ___________ fahren __________ ertrinken.
TEXTARBEIT
Am Abend des 6. September 1780 schrieb Johann Wolfgang von Goethe im Gefühl des stillen Abenfriedens eine seiner schönsten lyrischen Schöpfungen: Wanderers Nachtlied. Im Alter von 31 Jahren hat er dieses Gedicht mit Bleistift an die innere Bretterwand einer schlichten Jagdhütte (=das kleine Waldhaus) auf dem Berge „Kickelhahn“ notiert. Erst 31 Jahre nach der Entstehung hat der Dichter diese Verse in seiner Werkausgabe veröffentlicht.
Einen Tag vor seinem letzten Geburtstag – es war am 27. August 1831 – besuchte Goethe diese Hütte (хижина) wieder und erinnerte sich an die Zeilen, die vor mehr als 50 Jahren entstanden. Goethe las die wenigen Verse und Tränen liefen über seine Wangen. Mit einem schneeweißen Taschentuch trocknete er sich die Tränen und sprach in sanftem, wehmutigem Ton: „Ja, warte nur, balde ruhest du auch“.
Fragen: 1) Um welches Gedicht geht es in diesem Text?
2) Wann wurde dieses Gedicht geschrieben?
3) Wo wurde das Gedicht geschrieben?
4) Wann wurde das Gedicht veröffentlicht?
5) Wie kann man die Worte „Ja, warte nur, balde ruhest du auch“ deuten (толковать)?
a) Stellt eine Erzählung auf!
Gibt den Inhalt des Textes mit Hilfe folgender Verbenkette wieder! Hilfe folgender Verbenkette wieder!
Besuchte – schrieb – veröffentlichte – suchte…wieder aus – erinnerte sich an – las – weinte – sprach.
J.W. Goethe „Wanderers Nachtlied“
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Heidenröslein
Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und Morgenschön,
Leif es schnell, es nah zu sehn,
Sah’s mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach’s
Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach
Half ihm auch kein Weh und Ach,
Musst es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
J.W. Goethe
„Wanderers Nachtlied“
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Heidenröslein
Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und Morgenschön,
Leif es schnell, es nah zu sehn,
Sah’s mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach’s
Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach
Half ihm auch kein Weh und Ach,
Musst es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Johann Wolfgang Goethe |
Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt’ es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grub’s mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich’s Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am Stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht sofort.
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Tiefe Stille herrscht im Wasser, Ohne Regung ruht das Meer, Und bekümmert sieht der Schiffer Glatte Fläche ringsumher.
Keine Luft von keiner Seite! Todesstille fürchterlich! In der ungeheuren Weite Reget keine Welle sich. |
Johann Wolfgang Goethe |
Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt’ es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grub’s mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich’s Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht sofort.
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Tiefe Stille herrscht im Wasser, Ohne Regung ruht das Meer, Und bekümmert sieht der Schiffer Glatte Fläche ringsumher.
Keine Luft von keiner Seite! Todesstille fürchterlich! In der ungeheuren Weite Reget keine Welle sich. |